Die Zerbster Bundesliga-Kegler des SKV Rot Weiß erfüllten am Sonnabend einmal mehr ihre Pflichtaufgabe. Gegen die Sportfreunde Friedrichshafen siegten sie deutlich mit 7:1 Mannschaftspunkten (MP) und einem Plus von 326 Kegeln. Dennoch konnten sie nicht in voller Breite zufrieden sein.
Denn in Hinblick auf das am Wochenende anstehende schwere Rückspiel in der Champions League in Hallbergmoos ließen einige Spieler noch viel Luft nach oben. „Wenn die Generalprobe nicht klappt, dann funktioniert es zur Premiere. Das nehmen wir so mit für die nächste Woche. Jeder weiß aber, dass solche Ergebnisse in der Champions League nicht reichen und jeder zulegen und Gas geben muss. Am Ende stehen aber die zwei Punkte, das ist das A und O“, sagte Teambetreuer Martin Herold nach dem Spiel.
Bestleistung für Marcus Gerdau
Im Startpaar teilten sich überraschend die MP. Manuel Weiß startete mit 125 Vollen gleich mit einem neuen persönlichen Rekord. Er hatte gegen das erst 16-jährige Nachwuchstalent Jonas Willer, das seine Sache sehr gut machte, in 3:1 Sätzen und sehr guten 677:602 Kegeln keine Mühe, den MP zu sichern. Parallel spielte Christian Wilke solide, doch so wie gewohnt, kam er nicht ins Spiel. Folgerichtig unterlag er dem besten Gästespieler Darko Lotina nach 1,5:2,5 Satzpunkten (SP) und 643:661 Kegeln.
Im Mittelpaar sahen die Zuschauer dann Kegelsport auf allerhöchstem Niveau. Marcus Gerdau spielte wie ein Schweizer Uhrwerk. Er startete mit einer 196er Bahn und auch auf den nächsten drei Bahnen agierte er auf Weltklasse-Niveau (178, 172, 176). Er ließ Jörg Schnell (586) nicht den Hauch einer Chance, gewann alle vier Sätze und sorgte mit fantastischen 722 Kegeln für eine neue persönliche Bestleistung.
Da Robert Ernjesi seinen Gegenspieler Nicolai Müller ebenfalls bei 3:1 SP im Griff hatte und mit drei soliden Bahnen und einer 182er Schlussbahn auf 658 Kegel kam, führten die Zerbster mit 3:1 MP und 211 Kegeln.
Im Schlusspaar haderte SKV-Teamkapitän Timo Hoffmann mit dem Kegelschlag und hatte auch nicht das nötige Glück. Dennoch bezwang er Jan Giray nach Punkteteilung aufgrund von 634:607 Kegeln. Dies gelang auch Jürgen Pointinger, der mit zwei starken Bahnen (173, 172 ) startete, das Niveau aber nicht halten konnte. Er hatte gegen Sasa Ilic (546) keine Probleme, bezwang ihn mit 4:0 SP und kam am Ende auf solide 634 Kegel.
Am Ende fiel der Sieg mit 7:1 MP und einem Plus von 326 Kegeln überaus deutlich aus. Dennoch fand auch Kapitän Timo Hoffmann klare Worte: „Wir wissen alle, dass wir heute nicht unsere Leistung auf die Bahnen gebracht haben. Das kann mal passieren. Wir müssen uns aber nun auf das Champions League-Spiel gut vorbereiten und jeder weiß, was er jetzt für Hausaufgaben zu erfüllen hat.“
Eintrag ins Ehrenbuch
Im Anschluss wurde dann schnell der Rahmen für anstehende Ehrungen hergerichtet. Der Zerbster Bürgermeister Andreas Dittmann und der Stadtratsvorsitzende Wilfried Bustro zeichneten die Zerbster Kegler mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Zerbst/Anhalt für ihren Weltpokalsieg in München aus.
Geehrt wurden auch die erfolgreichen Zerbster Teilnehmer und Medaillengewinner bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft 2021 in Polen und der Einzel-Weltmeisterschaft in Estland. SKV-Vereinspräsident Lothar Müller nahm diese Ehrung in seiner Funktion als DKBC-Chef vor und überreichte ihnen Silbermünzen des Deutschen Kegler- und Bowlingbundes (DKB).
Eine große Ehrung gab es auch für die Nachwuchsabteilung des ESV Roßlau. Sie erhielt für ihre sehr gute Jugendarbeit im Verband das „DKBC-Gütesiegel“ in Silber überreicht. (Berichte folgen)
So richtig durchschnaufen und sich ausruhen können sich die Rot-Weißen nach dem aufregenden Spieltag am Sonnabend nicht. Alle müssen sich nun intensiv auf das anstehende Rückspiel in der Königsklasse am kommenden Wochenende in Hallbergmoos vorbereiten. Die Ausgangslage spricht mit 5:3 MP und 15:9 SP für die Zerbster. Dennoch müssen sie sich enorm steigern, um in das Viertelfinale einzuziehen und das ist das klare Ziel.
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