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Mit Ausgangsposition nicht ganz zufrieden

Trotz des 5:3 (4080:3969)-Heimsieges im Hinspiel des Champion League-Achtelfinales am Sonnabend gegen den VfB Hallbergmoos sind die Kegler des SKV Rot Weiß Zerbst mit der Ausgangslage für das Rückspiel nicht ganz zufrieden. Die Stimmung im „Stadtwerke Kegelsportcenter“ war allerdings absolut Champions League-tauglich.
Denn in der sehr gut gefüllten Zerbster Kegelhalle waren sowohl auf Seiten der Gastgeber lautstarke und andauernde Anfeuerungsrufe zu hören, als auch von doch recht zahlreich mitgereisten Fans der Oberbayern aus der Nähe von München. Und diese Stimmung schien auch tatsächlich die Spieler beider Teams zu starken Leistungen zu treiben.
„Taktisch erwartet gut aufgestellt“, wie es der SKV-Kapitän Timo Hoffmann im Nachgang bemerkte, starteten die Gäste mit einem, wie schon im Ligaspiel vor drei Wochen, überragenden Lukas Funk (681). Zwar holte sich Manuel Weiß (663) in einem furiosen Schlussspurt noch den ersten Satz, doch im zweiten verpasste er durch einen Fehlwurf im vorletzten Wurf die 2:0-Führung und musste am Ende sein Duell, trotz teils toller Neuner-Serien, mit 1:3 an den Hallbergmooser Youngster abgeben.
Gleichzeitig dominierte Christian Wilke den ehemaligen deutschen Nationalspieler Mathias Dirnberger nach Belieben und siegte überdeutlich mit 4:0 Sätzen und 685:606 Kegeln.
Den gleichen Spielverlauf gab es im Mittelpaar im Duell von Florian Fritzmann (675) mit Patrick Krieger (637), der dem Gästespieler ebenfalls keine Chance ließ.
Auf der anderen Seite gab es ein Duell auf absolutem Top-Niveau. Marcus Gerdau (1:3, 691) spielte nach durchwachsener Startbahn toll auf und setzte Mario Nüsslein unter Druck. Doch der sorgte mit seiner scharfen und oft genauen Kugel immer wieder für erstaunlichen Kegelfall und hielt Gerdau knapp auf Distanz. Zwei überragende Mittelbahnen des Zerbsters reichten am Ende nicht, um gegen die 703 Kegel des besten Hallbergmoosers zu triumphieren.
Nun sollten die etablierten SKV-Schluss-Spieler das angestrebte deutliche Ergebnis nach Duellsiegen nach Hause bringen. Dies gelang nicht vollends. Zwar spielte Teamchef Hoffmann ganz groß auf, kam gegen Bogdan Tudorie (650) mit einer Wahnsinns 200er Bahn auf überragende 722 Gesamtkegel und zu einem 3:1-Sieg. Doch gleichzeitig ließ sich Igor Kovacic (644) von Demir Cekovic und seinen starken 692 Kegeln beeindrucken, verlor nach 2:1-Satzführung auf der Schlussbahn völlig den Faden und musste sein Duell noch deutlich bei Satzgleichstand verloren geben.
So hatten die Rot-Weißen am Ende zwar den 5:3-Sieg mit großem Vorsprung in den Gesamtkegeln und bei auch guten 15:9 Sätzen eingefahren, aber das Vorhaben, ein noch deutlicheres Resultat in zwei Wochen mit nach Bayern zu nehmen, verpasst.
„Mit dem 5:3 können wir nicht ganz zufrieden sein. Gerade das, was wir uns vorher vorgenommen haben, konnten wir nicht durchgängig umsetzen. Wir haben einfach zu viele Chancen zugelassen und sogar in entscheidenden Phasen die Qualität nicht auf die Bahnen gebracht, die uns Satz- und sogar Mannschaftspunkte hätte bringen können“, meinte ein kritischer Kapitän nach dem Spiel. Er lobte aber auch die Gäste: „Sie haben ihre Chancen konsequent ausgenutzt, das war schon sehr gut.“
Der Blick richtete sich aber gleich wieder optimistisch auf das Rückspiel: „Wir haben trotzdem die bessere Ausgangsposition. Als Sieger und mit einem guten positiven Satzverhältnis haben wir dort die Möglichkeit, gegen die Aufstellung der Gastgeber zu setzen. Ohne Wenn und Aber können wir auch dort gewinnen.“
Gleichzeitig bedauerte er aber, dass „eine bessere Ausgangsposition das Ganze natürlich entspannter gestaltet und uns die Möglichkeit für personelle Alternativen eröffnet hätte. Das ist jetzt schwieriger.“
Mit Blick auf die anderen Achtelfinal-Ergebnisse meinte Hoffmann, dass „es schon einige interessante Ergebnisse gab, mit der Niederlage von Podbrezova (SVK) und dem klaren Auswärtssieg von Raindorf in Zalaegerszeg (HUN). Auch das 6:2 von Neumarkt (ITA) gegen Neunkirchen (AUT) ist noch nicht durch.“ Er wollte aber vorerst „auf das kommende Ligaspiel“ schauen und dann „das Rückspiel auf unsere Seite ziehen“.
Erst dann können sich die Rot-Weißen Gedanken über die Viertelfinal-Auslosung machen und bei hoffentlich entsprechender Stimmung im „Stadtwerke Kegelsportcenter“ um den Einzug ins Final Four kämpfen.

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