Zweites Spiel, zweiter 8:0-Sieg, wieder nur fünf Sätze verloren. Die Kegler des SKV Rot Weiß Zerbst scheinen in Top-Form und dominieren schon wieder
die Bundesliga. In Breitengüßbach erspielten sie am Sonnabend mit 4003 Kegeln sogar noch einen neuen Bahnrekord in den Frankenstuben.
Und das in einer mannschaftlichen Geschlossenheit auf Top-Niveau die „schon in der Vorbereitung genau unser Plan war“, wie Teamchef Timo Hoffmann im Nachgang stolz anmerkte. „Mit nur fünf
verlorenen Sätzen, einem Bahnrekord und Ergebnissen zwischen 646 und 687 Kegeln bin ich natürlich absolut zufrieden.“
Im gesamten Spiel hatten die Gastgeber, die vor der Saison natürlich durch die Rückkehr von Florian Fritzmann nach Zerbst und den Wechsel von Mario
Nüsslein nach Hallbergmoos personell einige Federn lassen mussten, kaum Zugriff auf das Spiel der Zerbster.
Schon mit den eindeutigen und riesigen Ergebnissen von Christian Wilke (678) gegen Marco Scheuring (592) und Robert Ernjesi (687) gegen Pascal
Schneider (618) sorgten die Rot-Weißen für eine gewisse Vorentscheidung.
Dabei erspielte der erstmals in der Bundesliga-Saison eingesetzte „Zerbster Serbe“ Ernjesi den Tagesbestwert und verpasste den möglichen 700er nur
durch eine „schwächere“ 163er Bahn.
Im Mittelblock überzeugten auch Rückkehrer Florian Fritzmann (646) gegen Christian Jelitte (630) und Marcus Gerdau (657) im umkämpftesten Duell des
Tages mit Christopher Wittke (639). Das Spiel war „durch“ und so mussten die Schluss-Spieler „nur noch“ mit guten Ergebnissen die Geschlossenheit im
Team vollenden.
Dies gelang Kapitän Timo Hoffmann (685) gegen Christian Rennert (642) überragend. Da auch Igor Kovacic (650) gegen Tobias Stark (603) „durchzog“, stand
am Ende erneut ein 8:0 bei wahnsinnigen 4003:3724 Kegeln an der Anzeige und die Zerbster konnten sogar über den Bahnrekord jubeln.
Hoffmann war schon „sehr angetan von der Stärke in der gesamten Breite des Kaders auf sehr hohem Niveau“.
„Das ist an jedem Spieltag schon intern immer eine Herausforderung. Für mich als Kapitän und Trainer ist diese Situation natürlich komfortabel. Wir
sind acht Spieler auf absolutem Spitzenniveau. Auch Manuel Weiß und Jürgen Pointinger haben gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist. Ich beobachte
jetzt, wie die Spieler in bestimmten Situationen reagieren. Jeder fängt immer wieder bei null an. Jeder muss seine persönlichen Erwartungen hinter die
Anforderungen der Mannschaft zurückstellen. Jeder weiß, dass wir nur als ganzes Team erfolgreich sein können“, blickt der Teamchef voraus.
Etwas überrascht zeigte sich Betreuer Martin Herold ob der schnellen Entscheidung in der Begegnung: „Wir haben uns dort sonst immer deutlich schwerer
getan. Aber dieses Mal waren wir, auch in der Breite, so stark. Wir haben den Gastgebern sehr schnell den Kampfgeist und den Siegeswillen genommen. Ich
hatte nach dem starken Auftritt in Schwabsberg doch etwas mehr Gegenwehr erwartet. Aber wir sind eben top aufgestellt, haben acht superstarke Spieler
und sind für die kommenden Aufgaben, auch in Richtung Weltpokal, richtig gut vorbereitet.“
In den weiteren Partien des 2. Spieltages gab es in der Bundesliga nur einen echten Knaller. Hallbergmoos entführte aus dem Schwarzwald von Aufsteiger
SKC Unterharmersbach äußerst knapp mit 5:3 bei nur 14 mehr erspielten Kegeln die Punkte. Sichere Heim-Erfolge fuhren Wernburg gegen Friedrichshafen
(6:2), Raindorf gegen Schwabsberg (7:1) und Lorsch gegen Bamberg (7:1) ein.
Absolutes Highlight
Im letzten Spiel vor dem Weltpokal in München steht am Sonnabend im Zerbster „Stadtwerke Kegelsportcenter“ noch einmal ein absolutes Highlight an. Die
Zerbster erwarten mit den Chambtalkeglern aus Raindorf keinen Geringeren als den letztjährigen Vizemeister, der den Rot-Weißen als einziges Team daheim
die Punkte streitig machen konnte. Doch die Zerbster scheinen in Top-Form. Bei zwei 8:0-Siegen in zwei Spielen gehen die SKV-Recken mit breiter Brust
und „guter Mannschaftsstimmung“ (Hoffmann) in die Partie.
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